Azarni
Ein kräftiger Wind blies durch die Bäume und ich konnte einige erschrockene Rufe hören, anderer Katzen die sich an Ästen festhalten mussten. Ich selbst war etwas hinunter geklettert, doch selbst von hier konnte ich nur spärlich etwas erkennen. Nur das weiß der Flügel, des Wolfes waren für mich zu sehen. Es fehlte doch nur noch Mike´s Wort und wir würden ihn angreifen... Warum tat er denn nur nichts? Es war die reinste Qual zu lauschen und sich dann auch noch wegen des Windes konzentrieren zu müssen, was sie sagten! Mit einer Hand hielt ich mich am Baum, mit der anderen mein Schwert. Würde ich es weit genug werfen können, um ihn zu treffen? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht und dann wäre ich fast unbewaffnet. Was gäbe ich um einen Bogen.

Dasthan
"Bisher haben wir nicht Ernst gemacht. Noch standet ihr unter dem Schutz der alten Gesetze. Aber du hast diese soeben abgelehnt. Und damit bin ich dein Gegner!"
Mit einem kehligen Knurren sprang der riesenhafte Wolf vor, die Zähne gefletscht. Aber er war nicht so töricht in Reichweite des Schwertes zu gelangen. Zu Beginn wollte er seine Stärke als Wolf durchsetzen, bevor er auf den Schwertkampf zurück griff. Vielleicht gelang es ihm auch so, Mike das Schwert zu entreißen. Er hoffte auf kein Wunder, hier ging es um das pure überleben. Nur einer von ihnen konnte sein Leben behalten, und Dasthan war entschlossen, dass es seines ist. So setzte er einen guten Meter vor dem Neko auf, ließ die Zähne aufeinander schnappen und zog sich in der selben Bewegung zurück. Dies würde ein Zweierduell werden, da war sich der Wolf sicher. Denn egal wer sich einmischte würde nicht nur sein eigenes Leben riskieren sondern auch die Ehre seines Anführers. Und das war nunmehr das einzige, was Mike geblieben war, nachdem er sich deutlich von den alten Gesetzen abgewandt hatte.

Dasthan
Es war wie ein plötzlicher Wolkenbruch, der die Geschehnisse übereinander warf. Braune, rote, schwarze, graue und weiße Gestalten brachen aus dem Wald hervor und stürzten sich auf die Katzenkrieger. Diesen moment der Ablenkung nutzte Dasthan um seinen Gegner anzugreifen, mit den Zähnen das Schwert zu packen und wegzudrücken. Mit seinen Krallen versuchte er sich an Mike festzuhalten, die Flügel hatte er soweit gefaltet, wie es ging. Er musste erst einmal das Schwert loswerden, das war ihm klar. Erst dann konnte er wieder locker lassen und die nächste Runde beginnen. Doch zuerst stand es Kraft gegen Kraft.
Aus den Augenwinkeln erkannte er Alisha, hinter ihr ihren jungen Getreuen, der einen rückwärtigen Angreifer mit einem gezielten Pfeilschuss tötete. Ja, der Junge bewies sich und zeigte, dass seine Idee mit den Getreuen durchaus richtig gewesen war.
Eine Wölfin tauchte in seinem Blickfeld auf, die Dasthan durchaus zu Recht in die Elite eingeordnet hatte. Sie tänzelte um den silbernen Wolf und dessen Gegner herum und schien Jeden daran hindern zu wollen, sich in den Kampf einzumischen.
Doch sie war nicht die Einzige, die Dasthan in dem Getümmel ausmachen konnte. Zero war in Wolfsgestalt geblieben, ebenso weiß wie die Wölfin von eben, allerdings mit schwarzen Pfoten. In seinen verschiedenfarbigen Augen lag ein Ausdruck, den Dasthan kannte. Er war entschlossen, seine Gegner zu töten.
Von Links erkannte er weitere Wölfe und Füchse, viel mehr, als Alisha dabei hatte. In vorderster Front Reina, welche eine schwere Keule aus Eisen schwang. Katzen flüchteten vor dieser Gruppe, wurden jedoch direkt in Scarlets Richtung getrieben. Doch seine Schwester blieb nicht lange, sie drehten nach hinten weg, zumindest teilweise. Einige ihrer Leute folgten ihr, andere trieben die Katzen zurück zu Reina. Sie alle waren so entschlossen… Er durfte sie nicht im Stich lassen. „Weißt du, was der Unterschied zwischen uns ist, Mike?“, presste er zwischen den Zähnen hervor, „Wir glauben an die alten Gesetze, sie geben uns den Mut uns jeden Gegner zu stellen! Wir kämpfen, weil wir fest entschlossen sind, genauso wie es unsere Vorfahren waren! Das ist unsere Heimat!“



Hachiko
Vor ihnen lag er, der Tempel der Elemente. Hachiko kannte ihn, jeder Krieger musste ihn besuchen, bevor er mit der Ausbildung fertig war. Doch nur den Anführern war es erlaubt in seine tiefsten Höhlen zu gehen. Doch diesmal war es anders. Es war, als würde ihn irgendetwas in seinem inneren Rufen. Ohne auf seine unfreiwillige Begleitung zu achten ging Hachiko hinein. Die Probe der Elemente schien auszubleiben, er fühlte sich nicht erdrück, verbrannt oder ähnliches. In der Halle gleich zu Beginn waren Fackeln entzündet worden, irgendjemand musste also hier sein. “Willkommen, Hachiko. Und Willkommen junger Krieger der Neko. Wir wussten, dass ihr kommen würdet.“ Eine Wolfsgestalt tauschte scheinbar aus dem nichts auf. Das Fell war schlammbraun, die Augen grün wie Moos. Feine Risse schienen sich über den riesenhaften Körper zu ziehen. Hachiko ahnte, wer dort stand. „Nifiél, erster der Erde…“ Kaum hatte er dies ausgesprochen, erschien eine weitere Gestalt in einer Stichflamme. Das Fell dieses Wolfes war durch und durch schwarz, ebenso die Augen und ein Kamm aus Feuer zog sich die Wirbelsäule entlang. „Und Arakas, erster des Feuers…“ Ehrfürchtig kniete der graue Wolfskrieger nieder. Auch die letzten Beiden erschienen nun. Zuerst sammelte sich Wasser in einer Pfütze und ein graubrauner Wolf stieg aus eben dieser. Eine Flosse zierte die Stelle zwischen seinen Schulterblättern und seine Rute war ebenso eine Flosse. Der letzte Wolf kam mit dem Wind, er war ebenso silbern wie es auch Dasthan war. Allerdings waren dessen Augen blau. Hachiko sah leicht auf. „Sumio, erster des Wassers und Dasthan, erster des Windes… Es hieß immer, ihr würdet euch nur den Anführern zeigen.“ Die vier Geisterwölfe verstanden die versteckte Frage. „Sorge dich nicht, deinem Bruder geht es gut. Wir sind hier, weil ihr Beide eine Prophezeiung zu erfüllen habt. Es tobt eine Schlacht, die keiner gewinnen kann. Ihr müsst zurück, solange ihr noch etwas ausrichten könnt.“ Hachiko verstand nicht wirklich, was los war. Dasthan kämpfte? Schon wieder? Und warum war Konan ebenfalls hier? [i]“Du wirst es verstehen, wenn die Zeit gekommen ist. Doch nun müsst ihr gehen. Wir können nicht viel mehr tut, als eure Wunden zu heilen.“[/b] Damit lösten sich die vier Wölfe in ihre Elemente auf, doch Hachiko fühlte sich, als würden plötzlich alle Schmerzen verschwinden. War dies die Macht der Vier? „Komm Kater, du wirst wahrscheinlich zugehört haben, ist es nicht so?“

Hachiko
"So blöd kann auch nur eine Katze sein", seufzte der Grauhaarige genervt und besah sich die Zeichnungen an den Wänden genauer. Irgendwo musste die Prophezeiung zu sehen sein, von der die Mächtigen gesprochen hatten. Die Wände und ihre Bilder wären ständig im Wandel, wenn auch nicht immer sichtbar.
"Keiner wird die Schlacht überleben, geht das so schwer in deinen Sturschädel rein?" Dann fand Hachiko endlich, was er gesucht hatte. Die Bestätigung für ihn, denn die Bilder, die er sah, waren kein schöner Anblick. Doch nun wusste er, dass er gehen musste. Immerhin liebte er sein Rudel, seine Familie. Selbst wenn er alleine ging - Dann konnte er zumindest mit ihnen gemeinsam sterben, wenn er schon nichts ausrichten konnte. Doch so leicht wollte er die Hoffnung nicht aufgeben.
Ohne weiter auf den Kater zu achten ging er in einen Bereich weiter hinten, der ausschließlich der Anführerfamilie vorbehalten und dementsprechend mit Magie versehen war. Dort hatte er seinen eigenen Raum, in welchem er für Notfälle ein paar Dinge aufbewahrte. Nur kurz darauf kehrte er mit einem Köcher wieder, in welchem sich einige Schriftrollen befanden. Mit diesen machte er sich auf dem Weg. Er sollte sich beeilen, um rechtzeitig anzukommen.

Alisha
Wir brachen über sie ein wie ein Gewitter im Sommer. Lautes Geschrei tönte von überall, vereinzelt auch lautes Fauchen oder Knurren und lautes aufeinander treffen von Metall. Ohne zögern schwang ich mein Schwert, hinter mir immer wieder das Surren eines Bogens hörend. Shounan folgte mir über das ganze Schlachtfeld, wie ein Schatten. In diesem Moment fühlte ich Unbehagen, aber nicht weil er noch so jung war.. nein, einfach weil es ungewohnt war. Die Gewissensbisse ein junges Leben aufs Spiel gesetzt zu haben kamen erst viel später. Nun konnte man auch aus der Ferne Schreie und Schlachtgeräusche hören. In einigen Abständen glaubte ich sogar vereinzelt immer wieder Lichter aufhellen zu sehen, das mussten die Füchse aus dem Norden sein. Doch was sie taten blieb mir, mit meiner eingeschränkten Sehfähigkeit, verborgen. Also konzentrierte ich mich auf das, was um mich herum passierte. Aus dem Augenwinkel sah ich etwas blitzen und blockte ein auf Shounan niederschwingendes Schwert ab. Azarni. Sie hatte versucht Shounan aus einem Baum heraus an zuspringen, mit ihrem Schwert in der Hand. Nun versuchte sie gegen mein Schwert zu halten. "Morgen Alisha~ Na, hast die Augen wohl noch nicht ganz offen was? ", lachte sie spitz und holte aus um erneut mit ihrem Schwert auf meines zu treffen. Sie wollte, wie sie es nannte, 'Spielen' - das konnte man sehen. Sie nahm mich nicht ernst. Aber ich war noch längst nicht vom Alten Eisen. "Für solche Sprüche bist du noch 10 Jahre zu früh", knurrte ich und ging dieses Mal meinerseits zum Angriff über.


Levi
Krach.. Geschrei.. Kampfgebrüll und Unruhe, das Alles bekam ich mit. Doch mich bewegen um etwas zu sehen konnte ich nicht. Die Geräusche kamen auch nicht von unmittelbar draußen, sondern noch etwas weiter weg... Aber die Unruhe von draußen war echt. Unter Qualen, wie ich sie nicht kannte, drehte ich mich auf dem Boden herum und versuchte auf meine Knie zu kommen. Aus der Grube heraus sehen hätte ich nur können, wenn ich gestanden hätte und dazu war ich nicht in der Lage, also versuchte ich durch halb liegend halb stehend und halb meinen Kopf reckend irgendwas erkennen zu können. Aber da war nichts. Nur das Gebrüll von unzähligen Stimmen, die man so niemanden zuordnen konnte.

So, kurze Unterbrechung Allgemein (Nein, ich will es nicht schließen):

Allerdings würde ich gerne im Diskussionsthread mal besprechen, wie es weitergehen soll. Denn wir sind hier nur noch zu Dritt und das RP ist definitiv für mehr User ausgelegt.
Daher wäre ich offen für Vorschläge nicht nur zwecks der Besetzung, evtl. auch Ideen dafür, wie das ganze hier so langsam auslaufen soll.

Aber wie gesagt, bitte im Diskussionsthread...

Hachiko
"Du dämlicher Kater!" Wütend war Hachiko stehen geblieben, wandte sich jedoch nicht um. "Niemand wird überleben. Nicht die Ookami, nicht die Kitsune und auch nicht die Neko. Dein Vater hat die alten Gesetze gebrochen, selbst wenn ihr gewinnen solltet, ihr würdet gejagt werden. Verstehst du es jetzt?" Er hatte die Bilder gesehen. Das, was gerade geschah und was passieren würde, würden sie Dasthan und Mike nicht aufhalten. Wut kochte in ihm, er war sauer. Doch war es nicht nur das. Er war... enttäuscht? Ja, das stimmte wohl. Enttäuscht, weil er gedacht hatte, Konan als Freund zu gewinnen.
"Ein Krieg kann beendet werden, wenn Jemand den ersten Schritt in die richtige Richtung geht...", begann er, dachte dabei an seinen Bruder Dasthan, welcher der Liebe wegen einen anderen Weg gesucht hatte, "Ich hatte gehofft, du würdest es einsehen. Als wir gemeinsam gegen den Bären gekämpft hatten, hatte ich es gespürt. Wir beide... wir sind uns ähnlich. Und auf eine seltsame Art und Weise mochte ich dich. Aber scheinbar habe ich mich geirrt. Und ich bin leider auch nicht wie mein Bruder, der alleine aus Liebe den Frieden gebracht hatte."
Nicht einmal hatte er Konan angesehen. Es tat ihm weh, als er seine Gedanken aussprach, wie ein Stich im Herzen und reflexartig legte er sich die Hand auf seine Brust. Ihm war es selber nicht einmal klar gewesen, doch er selbst verstand langsam, warum ausgerechnet sie Beide die Auserwählten waren. Er erinnerte sich noch genau an Dasthans Worte. 'Wenn man Jemanden das Leben rettet, verbindet einen von da an ein unsichtbares Band, welches Niemand zertrennen kann.' Und nun wusste er, was damals gemeint war. Er konnte nur hoffen, dass Konan das auch langsam selber bemerkte.
Hachiko schüttelte den Kopf. Diese Gedanken waren hoffnungslos. Der Kater würde es wahrscheinlich nicht tun.
Ohne noch etwas weiter zu sagen, lief Hachiko los, sprang fast schon, um so schnell wie möglich zurück zu kehren.


Nitika
Panisch rannte die junge Wölfin in die große Halle. Sie wusste, dass Akira und Luana hier die Verletzten betreuten, aber auch wenn sie nicht stören wollte, so war dies gerade wichtiger. Sie lief weiter auf die Beiden zu, vorbei an dem bewachten Menschen in Rüstung. Dieser sah ihr nach und es lief ihr eiskalt den Rücken hinunter. Ein Krieger durch und durch.
"Luana! Akira! Yuuki ist weg!" Außer Atem hielt sie an, versuchte sich zumindest irgendwie zu beruhigen, bevor sie erklärte.
"Scarlet hatte mich gebeten, auf den Kleinen aufzupassen, bevor sie losgezogen ist. Und eben hatte er so fürchterlich gejammert und gesagt, er hätte so schreckliche Bauchschmerzen! Ich wollte ihm das Kraut holen, was du mir dafür gezeigt hattest Akira, weil ich wusste, du würdest beschäftigt sein. Und... und als ich wiederkam, da war er weg! Er macht sowas doch sonst nicht! Ich... ich glaube, er hat einen der Nottunnel genommen, um nach seiner Mutter zu suchen!" Den Tränen nahe sah Nitika ihre Schwester und Akira an. Sie hatte Yuukis Spur bis dorthin folgen können, doch war das Loch zu klein für sie gewesen, um ihn direkt zu folgen. Die Richtung zum Schlachtfeld stimmte jedenfalls.
Vorwürfe machten sich in Nitika breit. Yuuki war immer so brav gewesen, weshalb sie den fast Zweijährigen auch kurz hatte alleine gelassen. Doch erwies sich dies als der fatalste Fehler ihres Lebens. Wenn Yuuki etwas zustieße, könnte sie sich doch nie wieder irgendwo blicken lassen!
Ein Krachen ließ sie erschrocken zusammenzucken. Reflexartig sah sie zu der Geräuschequelle hinter sich. Eine der Wachen, die auf den Mann hatten aufpassen sollen, lag entwaffnet auf dem Boden. Irritiert sah dieser Richtung Höhlenöffnung. Auch Nitika sah dorthin, sah nur noch, wie der Mann davon stürmte, das Schwert der Wache an seiner Seite. Nitika war verwirrt. Was tat der Mensch da? Er... lief genau in die Richtung, in welche Scarlet verschwunden war, ebenso wie Yuuki.
"Wir... wir müssen hinterher!"


Kagami
Entsetzt besah sie sich das Getümmel. Mike hatte die alten Gesetze abgelehnt! War ihm sein Clan so wenig wert?
Mit gemischten Gefühlen betrachtete sie den Kampf der Anführer. Niemand griff sie an, vielleicht gerade weil sie unbewaffnet war. Machte das für die Allianz trotzdem noch einen Unterschied? Kagami wusste es nicht, doch als sie in die verschiedenfarbigen Augen eines weißen Wolfes sah, wusste sie es. Ja, er machte einen Unterschied ob bewaffnet oder nicht, anders als bei den Katzen. Weder Wolf noch Fuchs töteten die, die wehrlos waren. Sie sah einen Fuchs einen Katzenkrieger entwaffnen, ja, auch verletzen, doch mehr nicht. Er ließ ihn lebend am Boden liegend zurück.
Die Heilerin wusste selbst nicht einmal, was sie hier eigentlich tat. Doch war sie nun entschlossen, wenigstens irgendwas zu bewerkstelligen.
So sprang sie auf, sah sich um. Die Wölfin dort hinten, das silberne Haar sah genauso wie Dasthans aus! Das musste Scarlet sein. Auf der anderen seite die Dämonin Reina. Nein, Scarlet war die bessere Wahl. So rannte Kagami direkt auf sie zu, wich den verschiedensten Waffen und Kriegen aus.
"Scarlet! Folge mir, ich weiß wo der Heilerjunge steckt!", rief sie dann. Die Wölfin überlegte, Kagami konnte es ihr nicht einmal verübeln. Dann jedoch nickte sie, das stumme Zeichen, ihr zu folgen und Kagami lief. Sie mochte Levi, sie wollte ihn nicht sterben lassen, und so war es das einzige, was sie wirklich tun konnte.

Luana
Entgeistert starrte sie ihre Schwester an, während diese gerade einen Nervenzusammenbruch zu erleiden schien. Sie war sich nicht sicher, wie sie reagieren sollte. Schließlich hatte sie hier eine Aufgabe. Allerdings war Yuuki ihr Neffe und der geliebte Sohn ihrer ältesten Schwester. Wenn er plötzlich in Gefahr schweben würde, könnte dies alles umwerfen und sie alle in Gefahr bringen. Jemanden zu finden, der ausgebildet genug wäre ..und entbehrlich, würde sich in dieser Situation als sehr schwierig gestalten.
Der Gedanke kam es ihr in den Sinn, dass der Junge vielleicht nur in den Tunneln spielte und Nikita sich irrte. "Beruhige dich", setzte sie also erst an, als jedoch dieser Krach die Stille durchbrach und der Mensch weg lief. Unsicher sah sie zu Akira. "Was sollen wir tun..? Nikita, du bleibst auf jeden Fall hier.. Falls Yuuki wider auftaucht. Aber was sollen wir tun? Akira.."


Levi
Mit einem leisen ächzen lies ich mich zurück auf den Boden sinken. Das Kampfgetöse von draußen hielt noch immer an, doch langsam wich meine Auffassungsgabe. Ich war schon zu lange wach und zu erschöpft um noch länger wach zu bleiben. "Würde es nur endlich aufhören", murmelte ich und lehnte mich zurück. Der Himmel über den Bäumen war noch immer der Gleiche, wie früher. Lichter glommen von irgendwo auf und erhellten die Umgebung. Feuer? Die Füchse aus meinem Stamm? Langsam wurde es mir egal, als leise aber bestimmend Stimmen näher zu kommen schienen. Dehnte sich der Kampf aus? Vielleicht drängten sich einzelne Kämpfer in irgendwelche Richtungen und kamen deshalb in meine Richtung. Nach ein paar Sekunden fiel mir allerdings auf, dass sie weder schrien noch irgendwelche Waffen aufeinander schlugen.
Ein Schatten tauchte am Rand auf, eine Katze. War man gekommen um mich doch zu töten? Ich verschränkte meine Augen zu schlitzen, "Kagami..?"

Hachiko
"Abzuwarten jedenfalls nicht", erwiderte Hachiko im Laufen. Er wollte weder anhalten, noch mit Konan diskutieren. Denn das brachte ihn auch nicht weiter. So hetzte er weiter, sprang immer weiter und jagte durch das Unterholz. Er musste es schaffen, zu viel stand einfach auf dem Spiel. Und das, wobei er nicht einmal wusste, was genau er eigentlich tun sollte, wenn er dort war. Und auch machte er sich große Sorgen. Ging es allen gut? Oder war der Krieg schon fast vorbei und alle verletzt, gar tot? Dasthan, Scarlet, Reina, Rasputin, Nitika, Hinoka, Luana, Riporti... Die schlimmsten Szenarien machten sich in seinem Kopf breit, weswegen Hachiko sich auf die Unterlippe biss. Bitte... Es darf nicht zu spät sein!


Nitika
"Ich denke, Akira, du solltest bleiben... Luana ist eine Kriegerin, sie kann zur Not kämpfen...", brachte Nitika ihren erstaunlich gefassten Vorschlag vor. Es erschien ihr einfach logischer, zumal sie selbst sich noch nicht so gut mit Medizin auskannte um wirklich allen helfen zu können. Brandwunden oder Amputationen waren solche Dinge, mit denen sie sich noch nicht auskannte, die hier jedoch auf sie zukommen würden. Und sie bezweifelte, dass sie in der Lage ruhig genug wäre. Dafür machte sie sich zu viele Sorgen. Und sie wollte deswegen nicht unbedingt Fehler machen, denn es ging immer noch um Leben.
"Und wenn ihr den Menschen findet... Seid vorsichtig... Ich... ich habe das Gefühl, er ist gefährlich..." Dabei legte sie die Ohren an, fühlte sich ein wenig lächerlich, hier so einen Aufstand zu machen.


Kagami
Mit ängstlich angelegten Ohren sah Kagami nach unten, ihre roten Locken fielen ihr dabei ins Gesicht.
"Komm, wir holen dich hier raus", rief sie dann. Scarlet hockte sich neben sie, streckte ihren Arm runter. Blut lief daran hinab und erschrocken sah die Neko zur der Wolfskriegerin. Ihre Schulter war blutgetränkt, ein Schwert musste sie erwischt haben. Und doch... lächelte sie. Scarlet, die Unerschrockene... Kagami wurde so langsam bewusst, warum die Titel gewählt worden waren.
Den Kopf schütteln, streckte sie auch eine Hand nach Levi aus. Es würde schmerzhaft für ihn werden, aber nur so würde es gehen. Und Kagami hoffte einfach, dass man ihr soweit vertraute.

Luana
Mehr oder weniger entschlossen nickte ich. "Wenn ich mich beeile, kann ich Yuuki und den alten Mann vielleicht noch einholen." Schnell legte ich alles ab, was ich in den Händen hielt und was unnötig gewesen wäre für die Suche. "Komm", rief ich der Wache zu und begann schon zu rennen. Es dauerte nicht lange bis wir in unsere Wolfsgestalten wechselten. In den Höhlen konnte ich Yuukis Fährte nicht aufnehmen und auch draußen würde es auch schwierig werden, aber der Mensch war klar erschnüffelbar... Also folgten wir zunächst dieser Spur. Außerhalb der Höhle schien die Luft zu stehen und obwohl die Schlacht weit entfernt war, war ich fast der Meinung den Krach hören zu können. Wir mussten uns beeilen.
Nachdem wir den See passiert hatten wurde ich langsam nervös. Wir näherten uns dem Getümmel und die Geräusche wurden lauter, aber der Geruch des Menschen wurde auch intensiver... Noch ein bisschen, dann wurde ich langsamer. Nun konnte ich den Geruch von Yuuki wahrnehmen, sie überschnitten sich mit denen des Menschen. Und da waren sie. Der Mann saß über Yuuki gebeugt und es sah.. ..fast aus als würde er mit ihm spielen! Das konnte ich nicht glauben. Vorsichtig, denn der Mann War immer noch bewaffnet, näherte ich mich den Beiden.

Levi
Ungläubig sah ich hinauf. Wollte sie mir wirklich helfen? Da erschien noch ein Gesicht. Weiß-silbernes Haar, strahlende Augen und ein Lächeln auf den Lippen, das einen vergessen lassen könnte dass da draußen ein Krieg herrschte. "Scarlet", murmelte ich und war schon wieder fast den Tränen nahe. Solange ich hier war, hatte ich sie nicht zu Gesicht bekommen und das letzte Mal das wir uns sahen war über 6 Jahre her, aber ich erkannte sie ohne auch nur darüber nachdenken zu müssen. Sie streckte mir ihren Arm entgegen und ich staunte nicht schlecht als Kagami es ihr gleich tat. Einen Moment lang musste ich mich sammeln, denn obwohl ich überrascht und wieder ganz wach war dauerte es kurz bis meine Lebensgeister zurückgekehrten und ich neue Kraft sammeln konnte. Es schmerzte, aber ich schaffte es aufzustehen und nach oben zu greifen. Mitte rechten Hand erreichte ich Scarlets Arm und mit der linken, der verletzten Seite, griff ich schließlich nach Kagamis Hand. Es tat weh und brannte wie Feuer, aber loslassen war keine Option.

Wolfskrieger
Es war ihm peinlich. Er hatte sich von einem Menschen austricksen lassen. Von einem Menschen! Aber dass Yuuki, denn alle im Rudel immer wieder als 'Prinz der Wölfe' bezeichneten, verschwunden war, beunruhigte ihn schon. Und dann der Mensch...
Trotzdem war er bereit, sein bestes zu geben um beide zurück zu holen. So lief er mit Seite an Seite mit Luana aus der Höhle. Hinoka war dort, achtete aber mehr auf das, was Richtung Kampfgeschehen los war. Vermutlich hatte sie gar nicht mitbekommen, dass Yuuki und der Mensch verschwunden waren. Oder sie dachte, es wären Krieger gewesen. Also konnte Yuuki auch nicht wirklich direkt geradeaus gelaufen sein und der Mensch auch nicht. War er dem Welpen tatsächlich gefolgt? Aber warum? Sofort nahm der Wolfskrieger die Geruchsspur auf, wobei er höflich genug war, Luana Vortritt zu lassen.


Kagami
Mit vereinten Kräften zogen die Nekoheilerin und die Wolfskriegerin Levi aus der Grube. Aber kurz nachdem sie es geschafft hatten, stellte Kagami etwas schreckliches fest.
"Levi... Oh Gott, diese Wunden!" Tränen traten in ihre Augen. Sie hatte sich so gewünscht, dass die Neko endlich friedlicher wurden, dass dieser Wahnsinn aufhörte... Aber es war vergebens gewesen. "Es tut mir so unendlich Leid... Wäre ich einfach stärker gewesen... hätte ich mich mehr durchgesetzt... hätte ich sie vielleicht ändern können..." Doch bevor sie wirklich weinen konnte, spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Scarlet.
"Ich wusste schon immer, dass Heiler anders sind. Spiritueller. Aber, kleine Neko, du... bis tatsächlich anders, nicht? Aber das ist gut so..." Sie sah nun direkt zu Levi. "Schön dich wiederzusehen, Kleiner. Dasthan wird sich bestimmt freuen." Doch als Kagami zu ihr sah, sah sie neben dem aufrichtigen Lächeln noch etwas anderes. Diese eine Frage in den blauen Augen. Spürst du es auch?

Luana
Bevor ich es wagte den Menschen an zu sprechen, verwandelte ich mich zurück. Er sollte keine Furcht verspüren und vielleicht Yuuki irgendetwas antun, weil er dachte er würde angegriffen. Dem Krieger zeigte ich an, dass er noch hinter mir bleiben sollte. Es war gut, dass er dabei war. So konnten wir nicht plötzlich attackiert werden.
Ob er mich bereits bemerkt hatte, als ich mich direkt vor ihnen hinkniete, wusste ich nicht, aber spätestens zu diesem Zeitpunkt sah er mich ja. Yuuki schien nichts von dem Lärm, der von weiter her kam zu bemerken und gluckste während er mit seinen kleinen Pfötchen versuchte die großen Hände des Alten zu umklammern. "Ihr stellt euch gut mit Kindern", sagte ich sanft und wandte meinen Blick auf sein Gesicht. Er war schon ziemlich alt.. für einen Menschen. Falten und dünne Narben überzogen sein Gesicht. Die Augen waren die eines Kriegers, auch wenn sie beim spielen mit Yuuki nur wärme auszustrahlen schienen. "Aber dies ist kein Ort zum spielen. Hier draußen ist es viel zu gefährlich. Kommt. Wir bringen euch in Sicherheit. Zurück zur Höhle."

Levi
Ein schwaches Lächeln stohl sich auf meine Züge. Aufrecht zu stehen war fast unmöglich aufgrund der Wunden an meinen Beinen und einem Fuß. So musste ich mich mit Scarlets Hilfe stützen. Es sah ganz so aus als hätte Kagami zu mir geführt. Ihre betroffene Miene war ehrlich und ich konnte mir nicht helfen, das Gefühl ihr Gewissen ein wenig erleichtern zu wollen. Also sah ich sie an und sagte, "Du hättest nichts tun können.. So wie die Dinge standen, gab es kaum eine andere Möglichkeit, die Entwicklung..mm dieser Geschehnisse aufzuhalten." Meine Stimme wankte, das einfache Reden wurde anstrengend und die Verletzungen holten mich langsam wieder ein, doch ich war noch nicht fertig. "Außerderm...", fuhr ich fort, " bin ich an meiner eigenen Lage nicht ganz unschuldig. ..Es war nicht die klügste Idee damals.. alle meine Kräfte zu verbrauchen.." Der Boden schien zu schwanken und ich riss den Kopf nach oben um stehen zu bleiben. Dann sah ich Scarlet und diesen fragenden Blick in ihren Augen. "Er wird sich freuen..? Nach all dem Chaos, das ich verursache?" Wie ein tonloses Lachen klangen meine Worte. Es gab so vieles, was ich ihr gerne gesagt hätte. Wie sehr ich mich freute sie zu sehen, wie erleichtert ich mich fühlte. ..Wie ein kleiner Funke Hoffnung entflammte. Doch all dies schien sie zu wissen sobald ich ihr in die Augen sah. Immer. Langsam nickte ich, um ihre Frage zu bestätigen. Ja, ich hatte es gespürt.
" ..und dir damals nicht zu vertrauen, Kagami. Es tut mir leid." Ein Klicken. Nun waren es wirklich kämpfende die sich uns näherten. Meine Sicht war mittlerweile nicht mehr gut genug um noch weit sehen zu können, ich konnte sie also nur hören. Das hieß aber auch, dass die anderen Beiden sie auch hören konnten. "Ich schätze unsere Zeit zu reden ist schon vorbei..", brachte ich heraus, unschlüssig in welche Richtung es nun gehen sollte. In dieser Gestalt konnte ich nur wenig machen, aber auch in Fuchsform hätte ich nicht mehr laufen können. In diesem Sinne war ich wortwörtlich Ballast.

Hachiko
Klirrendes Metall, schmerzverzerrte Schreie und wildes Kriegsgebrüll - Die Schlacht war im vollen Gange. Mit hämmerndem Herzen wurde der grauhaarige Wolf langsamer. Sie mussten überlegt vorgehen, durften sich nicht einfach in das Getümmel werfen. Allerdings war er sich nicht sicher, ob Konan verstanden hatte worum es eigentlich ging. Würde er ihn und das Vertrauen, dass er dem Kater mittlerweile entgegen brachte enttäuschen? Er wusste es nicht wirklich. Aber ohne zu wissen woran er war, konnte er sich keinen Plan überlegen. So drehte Hachiko sich zu Konan um und zog diesen zu Boden, bevor sie noch Jemand entdecken würde. Um einen Protest seitens des Katers zu vermeiden hielt er ihm eine Hand auf dem Mund und sah ihn eindringlich in die Augen. "Kein Ton jetzt, verstanden? Der Krieg ist mitten im Gange und wenn wir eingreifen wollen, darf uns Niemand zuvor entdecken", zischte er und nutzte sein eigenes Körpergewicht um den Braunhaarigen unten zu halten. Dann, ganz langsam, nahm er die Hand weg.


Kagami
Levi auf beiden Seiten stützend kämpften sich die drei vor. Scarlet ging selber nur hinkend, aber doch behielt sie ihr Lächeln bei. Dann jedoch blieb sie stehen.
"Levi, Kagami. Egal was geschieht, geht einfach immer weiter und seht euch auf gar keinen Fall um." In der Stimme der Silberhaarigen lag plötzlich eine Ernsthaftigkeit, die sie an eine Kriegerin erinnern ließ. Die Kriegerin, die sie auch war. Dann löste sie sich von Levi und ließ sich zurück fallen.
Kagami kam nicht ohnehin sich doch kurz umzusehen. "Azarni... ", flüsterte sie, zwang dann jedoch den Fuchsheiler weiter nach vorne zu gehen. "Komm, wir haben es fast geschafft. Wenn Dasthan dich sieht, wird er sich nicht mehr zurück halten..."

Levi
Zu schwach um Scarlet zu widersprechen, lies ich mich von Kagami weiter führen. Ich wusste nicht was los war, nur, dass ich nicht wollte dass sie geht, weil es nichts gutes bringen konnte.
In diesem Moment tat mir Kagami leid, da sie beinahe mein gesamtes Gewicht abstützen musste. Auch die Aussicht Dasthan auf dem Schlachtfeld zu sehen, gefiel mir nicht sonderlich. Er würde sich Sorgen machen und so seltsam es klang, ich wollte nicht dass er mich so sah. Aber es gab anscheinend keinen Weg vorbei, wir mussten weiter laufen so gut es eben ging. Zwischen ein paar Bäumen hindurch konnte ich Kämpfer erahnen die dich schnell bewegten und uns im Schatten der Bäume wohl aber nicht sehen konnten, als auf einmal ein furchtbarer Schrei zu hören war.

Alisha
Kein Fuch oder Wolf, kein lebendiges Wesen hätte je beschreiben können in welcher Wut und Rage ich mich an diesem Tag befunden habe. Ich selbst wusste nicht, wie weit diese Gefühle noch gesteigert werden konnten, aber ich sollte es schon bald erfahren.
Eine Weile hatte ich damit zugebracht Azarni mit aller Kraft zu bekämpfen. Es war nicht leicht mit nur einem Auge alles im Blick zu haben, was um einen herum geschieht und diese gerissene Katze versuchte dies auch mehr als nur einmal auszunutzen, aber zu meinem Vorteil waren wir nicht die einzigen auf dem Schlachtfeld und auch sie hatte nur beschränkte Bewegungsmöglichkeiten. Dies änderte sich jedoch als sie auf einmal kehrt machte und durch die Menge fort lief. Für gewöhnlich hätte ich dem keine Beachtung schenken dürfen, aber sie hatte dabei so ein merkwürdiges Grinsen im Gesicht... als ob sie plötzlich einen grausamen Einfall gehabt hätte und den sofort in die Tat umsetzen müsste. Es ging nicht anders, ich musste ihr folgen. Ohne darauf zu achten ob meine Rückendeckung Schritt halten konnte, bahnte ich mir meinen Weg durch die Kämpfe. Die weiße Katze schien geradezu aus dem Dorf heraus zu wollen. Sie schlüpfte durch einen Kampf hindurch ohne beachtet zu werden und verschwand kurz aus meinem Sichtfeld. Irritiert versuchte ich ihr zu folgen. Sie würde doch schließlich nicht mittem im Kampf Reißaus nehmen und ihre eigenen Leute verraten, oder?
Es war schwieriger ihr zu folgen als gedacht, da die Kämpfenden - ein Wolf und eine Katze - geradezu ineinander verkeilt waren. Erst auf den zweiten Blick erkannte ich überhaupt um welchen Wolf es sich handelte, es war Kiyoma. Ihn hatte ich kurz vor dem Angriff mit Scarlet zusammen gesehen, so nahe bei ihr wie Shounan bei mir gestanden hatte, also war er wohlmöglich nun ihr Getreuer. Das hieß, dass Scarlet nicht weit sein konnte, aber von dort wo ich stand konnte ich sie nicht sehen. Schnell versuchte ich an ihnen vorbei zu kommen, aber schaffte es erst wirklich als Kiyoma seinen Gegner zu Boden geworfen hatte. Es war dieser Kater, der die Frau des Wolfes auf dem Gewissen hatte. Voller Abscheu warf er mir einen Blick zu ehe er dazu überging sich wieder zu wehren. Ich hingegen nahm Anlauf und sprang über sie hinweg. Einige Schritte noch und ich rechnete schon fast mit einem Hinterhalt von Azarni, aber da war niemand. Nur eine Art Loch, welches durch die Bäume Drumherum von den Blicken des Dorfes geschützt war, konnte ich im Boden ausmachen. Dazu kamen noch einige Fußabdrücke... und Blut. Hier musste Levi und vielleicht auch Abel vorher festgehalten worden sein. Suchend blickte ich mich um und sah etwas entfernt etwas weißes. Leise, aber mit flinken Schritten näherte ich mich den nun klarer werdenden Gestalten. Mit einem Mal erkannte ich Scarlet, welche mich mit einem etwas verlorenem Blick ansah und dann in sich zusammenbrach. Vor ihr stand Azarni. Das Schwert in ihrer Hand war blutgetränkt und einzelne Tropfen lösten sich von der Spitze und fielen auf den Boden. Fassungslos starrte ich sie an. Schließlich bemerkte sich mich und ihr Gesicht verzog sich zu einem bizarren Lachen. "Du solltest dich sehen", rief sie, doch in meinen Ohren war es nur ein schrilles Krächzen.
Scarlet lag reglos am Boden, aus einer tiefen Wunde trat Blut heraus. Es gab keinen Zweifel, sie würde sterben. "Dafür wirst du bezahlen", sagte ich ohne eine Miene zu verziehen. Die Katze lachte noch lauter und meine Wut wuchs. In meinen dunkelsten Stunden nachdem Makoto gestorben war und nachdem die Katzen unser Dorf überrollt hatten, war es immer Scarlet gewesen, die an meiner Seite gestanden und mir neuen Mut zugesprochen hatte. Sie hatte mir Hoffnung und Kraft gegeben. Sie war immer da gewesen, wenn man sie gebraucht hatte und nicht nur für mich, sondern auch für andere. Nun lag sie wenige Schritte vor mir und was tat Azarni... Sie lachte. Ein tiefes Grollen stieg in mir hoch und manifestierte sich in einem gellenden Schrei, der nicht einmal vom Wald in der nahen Umgebung verschluckt werden hätte können.
Azarni, welche sichtlich überrascht war, wich ein paar Schritte zurück und schaffte es aber kaum meinem ersten Schlag mit ihrem Schwert entgegen zu halten. Dies brachte sie nochmals zum rückwärts straucheln. Bei meinem nächsten Schlag hielt sie ihr Schwert falsch herum hoch und die Klinge zerbrach unter der Wucht des Schlages. Angst stieg nun deutlich erkennbar in ihre Züge. Schnell warf sie den unnützen Gegenstand beiseite und versuchte zurück zu weichen. Ich war allerdings zu nahe an ihr dran als das sie hätte weglaufen können und nun stand sie mit dem Rücken an einem Baum.

Schwer atmend lies mich neben Scarlet im Gras nieder. Langsam, sehr langsam hob ich ihren Kopf auf meine Knie damit sie wenigstens nicht so unbequem auf dem Boden liegen musste. Ihr Atem ging langsamer, der Schock war anscheinend bereits abgeklungen und sie wusste was bald passieren würde. Ich schluckte schwer und versuchte mich zusammen zu reißen, als sie ihr altbekanntes Lächeln aufsetzte. "Du wirst doch jetzt nicht weinen", grinste sie unvermittelt und konnte nun aber nicht mehr lachen und auch das Glitzern in ihren Augen schien zu weichen. "Es tut mir leid.", brachte ich hervor, "Wenn ich nur schneller gewesen wäre..." Doch sie unterbrach mich. Mit letzter Kraft legte sie eine Hand auf meine. Ihr Atem wurde schwerer und ich merkte, wie meine Augen von Tränen vernebelt wurden. Es gab nichts, was ich hätte sagen können, nichts was ich hätte tun können um diese Situation zu ändern. "Das war es wert", sagte sie mit einer merkwürdigen Leichtigkeit in der Stimme und ich weiß nicht warum, aber ich lächelte. "Was kann ich tun?", wisperte ich kaum merklich und sie hustete auf was dazu führte, dass noch mehr Blut zum Vorschein trat. "Lebt", war ihre Antwort. Langsam wurde Scarlets Blick glasiger und sie schien nun nicht mehr mich an zu sehen als mehr den Himmel. "Yuuki", murmelte sie, "Ich wünschte... ich könnte... bei ..dir", immer leiser wurden ihre Worte als sie schließlich ihre Augen schloss. Immer weniger hob sich ihr Brustkorb und mit einem Mal wuchs Fell, sie wurde größer und schließlich lag ein silberner Wolf vor mir. Meine Tränen versiegten und ich stand auf. Sie dort einfach liegen zu lassen gefiel mir nicht, aber ich konnte sie nun auch nicht mitnehmen.
So zog ich das Schwert mit einem Ruck aus dem Baum heraus. Azarni klappte leblos zu Boden, doch ich beachtete sie nicht mehr. Vielmehr machte ich mich auf den Weg zurück zur Schlacht, oder eher den dünnen Blutspuren am Boden nach. Es war noch frisch, was hieß, dass Levi hier vor kurzem vorbei gekommen sein musste.