Razzuma
Mit einem Kopfschütteln verneinte das weiße Wesen. „Heute nicht, aber gestern, vor dem Sturm. Ich bin mir nicht sicher, aber heute wollen wir Zieltraining machen. Glaube ich zumindest“, erklärte sie dann und man konnte meinen, sie würde mit den Schultern zucken. Ob sie das überhaupt konnte war dahingestellt. Nun faltete sie ihre Flügel noch einmal neu, nachdem sie diese kurz gestreckt hatte. Man konnte bei dieser Bewegung gut die Muskeln unter der fellbesetzten Haut erkennen. Razzuma musste über eine unglaubliche Kraft darin verfügen.

Lealand
Pfeifend rollte ich durch die Station. "Ist das Leben nicht schön? Auf einer Insel, einer Insel~" Ich für meinen Teil war nur all zu erfreut, dass mich niemand hören konnte, wenn so vor mich hin pfiff. Andernfalls wäre das eine eher peinliche Begegnung geworden. So rollte ich von einer Ecke zur Anderen, holte hier was, tippte dort was in eine Maschine ein und wartete auf den Abend.

Enma
"Komm rein", rief ich verschlafen. Irgendwann hatte ich mich vor Erschöpfung auf den Boden gelegt und hatte bis vor einen Moment tief und fest geschlummert. Ich kroch aus meinem Schrank heraus und tastete mit geschlossenen Augen auf dem Tisch nach meiner Brille. "..Tut mir leid wegen vorhin, ich habe mich inzwischen etwas beruhigt... und meine Augen tun auch schon nicht mehr so weh wie vorher", murmelte ich und es war die Wahrheit. Meine Augen brannten zwar noch, aber es war längst nicht so schlimm, wie vorher. Doch mein Rücken tat noch sehr und durch einen Luftzug merkte ich, dass wohl mein Hemd irgendwo gerissen sein musste.

Enma
Ich nahm die Brille dankbar entgegen und setzte sie auf. Nun konnte ich auch etwas meine Augen öffnen, obwohl das noch sehr antrengend war.. "Ich ziehe mir später etwas anderes an, wenn ich sicher sein kann, dass das nicht noch einmal passiert", sagte ich und streifte stattdessen ein Jacke über. Langsam wandte ich mich der Tür zu und atmete einmal tief aus. "Gut, dann lass es hinter uns bringen."

Lealand
Ich streckte meinen Kopf aus der Tür und winkte die beiden mit einer geste zu mir. "Ah, endlich. Hab mich schon gefragt, wann ihr wohl kommt." Enma war dieses mal deutlich ruhige und er sagte auch kein Wort als er sich auf den Behandlungsstuhl setzte und sich die Brille von mir abnehmen lies. "So, dann mach mal deine Augen auf..", sagte ich ruhig während ich schon ein Klemmbrett in die Hand nahm um Veränderungen zu notieren.
"In seinen ursprünglichen Unterlagen steht, dass er eine rote Iris hat ..mit einer winzigen Pupille", während ich sprach nahm ich eins der Instrumente welche ich auf einem Tischchen neben mir hatte und sah ihm damit angestrengt in jedes seiner Augen. Von weißer Hornhaut war nichts mehr zu sehen, die blutrote Iris bedeckte nun der komplette Auge. "Also, ich sage mal was ich vermute: Enma hat Albinismus, das ist der Grund warum seine Augen so rot sind und weshalb er auch die Sonne eher meiden sollte - das steht auch in den Akten... An sich wäre das nicht ganz so schlimm, allerdings haben sich seine Pupillen durch die Mutation stark verkleinert.. wodurch er schließlich erblindet ist", legte ich vor und lehnte mich noch immer in Gedanken zurück. "Aber ich kann mir nicht erklären, wie das heute passiert sein soll. Vermutlich ist durch eine erneute Mutation dein Hormonhaushalt ins schwanken gekommen und hat das verursacht. Du hast zwar keine Pupillen.. und das ist das fragwürdigste daran.. aber vielleicht ist es durch die Iris... Wie ist es eigentlich jetzt? Kannst du uns erkennen?" Der Junge bewegte seinen Kopf etwas, man konnte jedoch nicht sehen wohin er blickte, da es keine Pupillen und nichts gab. So sah er nun doch recht gruselig aus. Nach einer Weile schüttelte er leicht den Kopf "Es flackert alles... Ich kann sehen, wo ihr steht.. und ungefähr die Formen erkennen, aber es brennt ...wenn ich mehr versuche. Heute mittag war es ähnlich.. nur das alles viel mehr geblendet hat", kam schließlich ein leises murmeln. Schnell notierte ich alles auf dem Brett und sah auf. "Gab es noch andere Veränderungen? Hast du etwas beobachten können, Liam?"

Enma
Ich nickte leicht und zog die Jacke aus, damit Lealand es auch nochmal sehen konnte. "Es tut nicht mehr weh, aber vorhin war es wirklich schlimm..", sagte ich und musste die Augen langsam wieder schließen, weil es anfing zu brennen.

Lealand
Mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtete ich den Rücken. "..Sieht ein bisschen so aus, als wären seine Schulterblätter geschwollen", meinte ich und berührte vorsichtig die Haut an der Stelle wo das Shirt gerissen war. Er zuckte zwar etwas zusammen bei der Berührung, tat aber dann nichts weiter. "Hm.. Solange es wieder abgeschwollen ist, ist es im Moment gut. Aber sag unbedingt bescheid, wenn du wieder Schmerzen verspürst. Vielleicht kündigt sich da etwas an.", fügte ich zu meiner ersten Auslegung hinzu.

Lealand
"Ich weiß es nicht", antwortete ich wahrheitsgemäß. "Alles was ich tun kann ist vermuten.. Aber es ist nicht leicht. Viele der Mutanten die hier leben wurden entweder künstlich erschaffen, oder sind schon so geboren. Außer Marok und Enma, bei denen bekannt ist dass sie einmal Menschen waren und ohne 'offizielles', oder festgestelltes, Zutun mutiert sind. ..Und wenn es so ist, wie meine Theorie geht, dann wird er vielleicht noch mehr mutieren. Die Verformung der Knochen ist nicht natürlich.. genauso wenig wie seine Augen. Er sagt zwar es geht ihm wieder besser, aber wir wissen nicht ob es das schon war oder ob da noch etwas kommt."

Enma
Genervt schnalzte ich mit der Zunge, " 'Er' kann euch genau hören. Rede nicht so, als wäre ich nicht da.. Und natürlich kann er es nicht. Der Typ hat nichts außer Akten und Computer, die ihm seine Infos geben." Es klang zwar harsch, aber so war es doch, oder etwa nicht? Stille trat ein. Ich öffnete die Augen.. konnte aber nicht genug erkennen um einen Schluss aus dem Schweigen zu ziehen. Dann sah ich Liam an. "Ist doch so...?"

Enma
Das.. Das war ja wohl.. ! In meinen Adern schien das Blut zu gefrieren ehe es mir dreifacher Geschwindigkeit wieder zu pumpen begann und meine Hände ballten sich zu Fäuste. "Du.. Du..! ", ich riss meine Augen weit auf und versuchte konzentriert Liam´s Gesicht zu erkennen. "Wieso arbeitest du überhaupt hier!", fuhr ich ihn an und konnte kaum verhindern das Wackeln meiner Stimme zu unterdrücken. Ich wusste doch nicht was hier passierte.., oder warum, oder wie ich es aufhalten konnte. Ich wusste nur, dass er es auch nicht wusste und dieser Lealand erst recht nicht. Dieses Gefühl der Machtlosigkeit.. es war lange verborgen geblieben, aber sollte es heute mit voller Power ausbrechen?

Lealand
Ich hob abwährend die Hände und versuchte einen beschwichtigenden Ton anzuschlagen, als ich sagte: "Eigentlich.. Hat er da nicht ganz unrecht, Liam. Ich bin hier, um die Technik zu überwachen. Mit den Wesen dieser Insel kenne ich mich kaum aus und kann auch nur Vermutungen anstellen. Womöglich kann uns eine der neuen Forscherinnen weiterhelfen. Luna und ihre Schwester scheinen mehr Erfahrung damit zu haben. Aber Enma.. Liam ist hier, weil er dir helfen will, also versuch noch ein wenig Geduld zu haben. Ihr beide seid schließlich Freunde. Oder nicht?" Beim letzten sah ich zwischen Beiden hin und her und versuchte zu Lächeln. Das konnte ja was werden. Im Händeln von Personen war ich anscheinend immer noch nicht gut genug.

Lealand
Mit erhobenen Händen saß ich auf meinem Drehstuhl, während auch Liam anfing zu brüllen und ich nun gar nicht mehr wusste, was ich sagen sollte. Er musste sich wirklich Sorgen um Enma machen, doch der merkte das in diesem Moment gar nicht. Dieser schien eher kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Hörte er ihn überhaupt noch..? Ein Zucken ging durch seinen ganzen Körper, als Liam schrie : "Weil du nirgends anders hin kannst!", und als Liam geendet hatte wurde die Tür von Kira aufgerissen. Gerade wollte ich etwas sagen, sie um Hilfe bitten, als Enma nach Liams´ Kragen griff und ihm eine Kopfnuss verpasste. Ein unschönes 'Plong' war zu hören, als die Schädel aufeinander trafen und Enma fiel im gleichen Moment zurück und stürzte Rücklinks gegen das Ding wo er vorhin drauf gesessen hatte.
Bestürzt sah ich von Einem zum Anderen. "Kyra..."

??? - Crystal
Er spürte, das hier etwas nicht in Ordnung war. Das Gefühl war Anders als eine Naturkatastrophe, es war irgendwie... drückend. Als ob Jemand extrem wütend wäre. Crystal selbst hatte so etwas schon einmal selbst verspürt. Damals hatte er sich deswegen geschämt und sich deswegen immer mehr zurück gezogen. Doch nun wollte er wissen, wer es diesmal war, wenn nicht er selber. So stand er auf, schüttelte kurz das schneeweiße Fell und setzte dann in großen Sprüngen auf das Forschungsgebäude zu, schneller als er sonst vermochte zu rennen. Schlitternd weil ihm die Klauen auf dem Linoleum wegrutschten, kam er in dem Zimmer an, rutsche zwischen Kyras Beinen hindurch und landete dann in irgendeiner Maschine. Mühsam richtete er sich wieder auf, besah sich irritiert das Schauspiel zwischen Liam und Enma. Er mochte Liam, schon immer eigentlich, auch wenn Crystal das Gefühl hatte, dieser würde sich seit Enma immer weiter von dem Desasterwesen entfremden. "Ihr..." Keuchend und mit leichten Schmerzen aufgrund des Unfalls, setzte er an zu sprechen. "Ihr dürft... nicht streiten. ... Immerhin... seid ihr doch... Freunde... Oder nicht?" obwohl ihm bei diesen Worten das Herz selber schmerzte, so sagte er dies aufrichtig, einzig und alleine von dem Wunsch beseelt Liam wieder lächeln zu sehen.

Enma
Stöhnend rieb ich mir den Kopf und zog mich langsam wieder auf die Füße. "Was meinst du, was der Sinn dahinter war, Idiot? ", murrte ich und rieb meine Stirn. Das war wohl etwas doll gewesen, aber anders wusste ich in diesem Moment nicht weiter. "Ich hoffe deine Nase wird ganz krum und schief", schniefte ich und fing an die Kabel von meinem Körper zu lösen. "So kommen wir heute nicht mehr weiter... "

Crystal
"Wenn ihr euch streitet, dann..." Nur langsam kam das Desasterwesen wieder zu Atmen, richtete sich komplett auf und fixierte abwechselnd Liam und Enma mit seinen roten Augen. "Es ist ein scheußliches Gefühl! Freunde sollten nicht streiten, das ist grässlich! Und vor allem... tut es weh, sehr sogar..." Bei seinen letzten Worten war er leiser geworden, senkte den Blick leicht. Ja, es schmerzte, zumindest dieses Gefühl der Wut, auch wenn es nun schwächer geworden war. Und Crystal hasste dieses Gefühl, es war schlimmer als alles Andere, wobei er sich nicht erklären konnte, warum er es gespürt hatte.

(Just do it, das Sensibelchen braucht vielleicht ne Umarmung

Will in nächster Zeit übrigens die Mutanten alle mal zeichnen und die Steckbriefe 'neu' machen, also übersichtlicher und informativer)

Lealand
Ich seufzte. "Wir sind eigentlich hier, weil ich die Folgen von Enmas ' ...Veränderungen heute Mittag aufzeichnen wollte... und um zu sehen, ob es vielleicht besser oder schlimmer geworden ist. ..Aber... Ich konnte nicht genau sagen, wieso es genau passiert ist, oder was noch passieren könnte... Und dann führte eines zum Anderen.", fasste ich dann zusammen und ordnete die Blätter auf meinem Klemmbrett, welches während der Aufregung zu Boden gefallen war. "Das es so hitzig geworden ist, ist vielleicht ein bisschen unglücklich gelaufen.. "
Ich sah zu Enma, welcher sich komplett in Schweigen gehüllt hatte und in die andere Richtung sah.

Crystal
Für einen Moment überlegte Crystal, was er nun sagen sollte. Ja, es tat weh, auf eine ganz eigenartige weise. "Es ist wie ein stechen in der Brust. Wenn... wenn ich eine Katastrophe spüre, dann sind es immer Impulse in meinem Horn. Aber das... ist nicht zu vergleichen... Ich wusste einfach nur, dass du es bist...", versuchte er dann weiter zu erklären, sah dabei wieder zu Boden und zog die Schultern hoch. Er wusste selbst nicht warum, aber er hatte Angst davor. Angst, dass es sich widerholte und auch Angst davor, dass Liam ihm böse sein würde und sich noch weiter von ihm fern hielt. Er verstand nicht, warum das so war, nicht mal, was das gewesen war. "Es tut mir Leid..."

Enma
Ich lachte bitter auf. Was Crystal meinte, als er sich entschuldigte konnte ich nur zu gut erraten. Er hatte vermutlich meinen Gefühlsausbruch vernommen und Liams dazu ..das musste geschehen sein.. Aber sich dafür zu entschuldigen.. Etwas, das man selbst nicht kontrollieren konnte, was einem Angst machte - so wie mir.. Sich zu entschuldigen. Das wäre mir im Leben nicht eingefallen. "Du bist hier der Einzige, der sich nicht entschuldigen sollte", murmelte ich anschließend und zog nun auch meine Jacke wieder an. Der Stoff spannte unangenehm auf dem Rücken, doch ich versuche es zu ignorieren. Nochmal an die Geräte wollte ich nicht.. nicht jetzt.